Innovationen - Technologieanwendung
- Überprüfung von Abwasserdurchflussmessungen mittels Verdünnungsmethode |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Überprüfung von Abwasserdurchflussmessungen mittels Verdünnungsmethode | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Verdünnungsmessung
mit Uranin zur Überprüfung von
Abflussmessgeräten von Abwasserbehandlungsanlagen
Fragestellung Nach der
Verordnung des
Umweltministeriums Baden-Württemberg über die
Eigenkontrolle
von Abwasseranlagen (Eigenkontrollverordnung – EKVO)
müssen
die Messeinrichtungen zur Abwasserdurchflussmessung mindestens alle
fünf Jahre z.B. durch einen Sachkundigen
überprüft
werden. Für diese Überprüfungen kommen in
Abhängigkeit von den örtlichen Verhältnissen
unterschiedlichste Methoden zum Einsatz. Oftmals ist die
Zugänglichkeit so stark eingeschränkt, dass
klassische
Messmethoden keine Anwendung finden können. Unter solchen
Verhältnissen kann die Verdünnungsmethode Abhilfe
schaffen.
Vorgehensweise Bei der
Verdünnungsmessung
handelt es sich um eine Methode, die üblicherweise zur
Abflussmessung in Wildbächen verwendet wird. Ein
Markierungsstoff
wird dabei mit bekannter Konzentration und Rate der zu untersuchenden
Strömung zugegeben. Der gesuchte Abfluss Q lässt sich
aus der
Injektionsrate q=dm/dt und der gemessenen Konzentration C des
Markierungsstoffs nach Durchmischung des Markierungsstoffs mit dem
strömenden Wasser errechnen:
![]() Für die
Überprüfung eines MIDs, der der kontinuierlichen
Abflussmessung einer Kläranlage dient, wurde als
Markierungsstoff
Uranin verwendet. Das Uranin wurde in einem Schacht zugegeben. Die
Konzentrationsmessung erfolgte kontinuierlich am Auslauf zum Vorfluter.
Die Auswertemethode für die Verdünnungsmessung ist oben beispielhaft für eine Messreihe dargestellt. Für die Berechnung des Abflusses anhand der Uraninmessung wurde eine Konzentration eingesetzt, die sich nach Erreichen eines stationären Strömungs- und Vermischungszustandes einstellte. Dieser Zustand ist als Plateau im Konzentrationsverlauf zu erkennen. Die durchgezogene schwarze Linie zeigt den zeitlichen Verlauf der gemessenen Uraninkonzentrationen am Auslauf zum Vorfluter. Mit kurzen roten Linien sind die verwendeten Auswertebereiche markiert. Die mittlere Konzentration aus einem Auswertebereich wurde für die Berechnung herangezogen. Die grüne Linie kennzeichnet die Uranin-Injektionsrate. Diese wurde variiert. Eine Erhöhung der Injektionsrate führt bei gleich bleibenden Abflussverhältnissen auch zu einer Erhöhung der Konzentration im Auslauf. Die mit der Verdünnungsmethode errechneten Abflüsse (QTT) sind als rote Kreise dargestellt; der Abfluss laut MID (QMID) mit blauen Ringen. Ergebnis Die
Vergleichsmessungen ergaben
keine Hinweise auf eine Fehlfunktion der kontinuierlichen
Messeinrichtung (MID). Im Abflussbereich von 100 l/s bis über
500
l/s traten übliche Abweichungen bis zu einer prozentualen
Abweichung von ca. +/- 10 % auf. Tendenziell ist erkennbar, dass bei
kleiner werdenden Abflüssen die Abweichungen zunehmen.
Grundsätzlich könnte bei Bedarf mit
Wiederholungsmessungen
eine Korrekturfunktion aufgestellt werden.
|